Welche Strategie ist für meine Migration die Richtige? Welche inhaltlichen Themen erwarten mich? Was sind am Markt übliche Lösungsansätze? Welches Migrationsverfahren ist sinnvoll?
Solche Fragestellungen tauchen in allen Migrationsprojekten in der ein oder anderen Form immer wieder auf. Nachfolgend wollen wir Ihnen anhand einiger Beispiele skizzieren, welche Herausforderungen und Themenstellungen hinter diesen Fragen verborgen sind und wie man diese mit dem AAA Referenzmodell LV-Migration strukturiert bearbeiten kann.
In die Ausgestaltung der Migrationsstrategie fließen viele unternehmensindividuelle Parameter mit ein. Beispielsweise hängt eine Entscheidung ob bzw. welche Tranchen gebildet werden, davon ab, welche Produkte mit welchem Mengengerüst und in welchen Tarifgenerationen zu migrieren sind, ob es sich um regulierte oder deregulierte Bestände handelt, ob leistungspflichtige Verträge zu migrieren sind, welche Durchführungswege betroffen sind und vieles mehr. Auch der Umgang mit (rückwirkenden) Vertragsänderungen, Verträgen im Mahnverfahren oder Schwebezustand sowie Zugriffen auf Historien hat Einfluss auf die Migrationsstrategie.
Zudem sind zahlreiche grundsätzliche Themen zu klären und Entscheidungen zu treffen. Wo erfolgt der Schnitt zwischen Quell- und Zielsystem, d.h. ab welchem Zeitpunkt erfolgen die Bearbeitungen im Zielsystem? Die Fragestellung klingt zunächst einfach, in der konkreten Ausgestaltung kommen schnell Themen auf wie der Umgang mit einer Dynamik in der Widerspruchsfrist, unterschiedliche Zeitpunkte oder Systematiken der Überschussbeteiligung, die Behandlung besonderer Vertragszustände bzw. allgemeiner der Abgleich des Zeitmodells zwischen Quell- und Zielsystem.
Auch gilt es das Migrationsverfahren, d.h. wie der versicherungstechnische Zugang im Detail erfolgen soll, abzustimmen und hierbei zu klären, welche Anrechnungsgrößen (Deckungskapital, Abschlusskosten, Überschusskonten usw.) zu welchem Zeitpunkt und in welcher Granularität benötigt werden sowie wie diese Werte vom Quellsystem angeliefert werden können. Der Erhalt der Garantiewerte, die dem Kunden mitgeteilt wurden, ist ebenfalls ein zentrales und vor allem BaFin-relevantes Thema, ebenso welche Differenzen in den Berechnungen – bedingt durch Tarifvereinfachungen oder unterschiedliche Berechnungsverfahren wie Kommutationswerte, Wahrscheinlichkeiten, (Semi-) Markov, KI-Ansätze – noch akzeptiert werden und welche nicht.
Der Migrationsprozess und die Migrationsstrecke sind fachlich auszugestalten und technisch aufzusetzen, Datenabzüge bereitzustellen, Daten ggf. anzureichern, Umschlüsselungen und das Mapping durchzuführen, Steuerungsmöglichkeiten vorzusehen sowie Migrations- und Testumgebungen aufzusetzen.
Das für den Aktuar, die BaFin und den Wirtschaftsprüfer entscheidende sogenannte aktuarielle Controlling ist auszugestalten, d.h. es sind Prüfwerte und Toleranzgrenzen zu definieren und abzustimmen, Tools und Werkzeuge hierfür zu customizen oder neu aufzusetzen, Tests und Analysen in enger Abstimmung mit Quell-, Zielsystem, Migrationsteam und Aktuariat durchzuführen.
Für regulierte Bestände ist ein Migrationsgeschäftsplan zu erstellen (für deregulierte eine Migrationsmitteilung). Inhaltlich sind hierbei u.a. die Grundsätze der Migration zu beschreiben, das Migrationsverfahren zu erläutern, mögliche Tarifvereinfachungen oder Tarifzusammenlegungen darzustellen und zu begründen, zu beschreiben, ob die Verfahren zur Überschussbeteiligung übernommen oder ob Bemessungsgrundlagen umgestellt werden, eine mögliche Neuordnung von Gewinnverbänden aufzuführen und vieles mehr.
Aus den aufgeführten Beispielen wird deutlich, dass zahlreiche Fragestellungen geklärt und Lösungen erarbeitet werden müssen, um Migrationen wirklich beherrschbar zu machen.
Wir haben deshalb aus unserer Erfahrung heraus ein Referenzmodell entwickelt, das an den zentralen operativen Themen und inhaltlichen Detailfragen vorbeiführt und zusätzlich Lösungsansätze und -alternativen aus der Praxis enthält.
Beispielsweise sind im Referenzmodell Kriterien für eine Tranchenbildung dargestellt, fachliche Grundsatzthemen beschrieben, Beispiele für Bestandsauswertungen und Inhalte für den Migrationsgeschäftsplan aufgeführt sowie Kriterien für den Test und die Abnahme der Migration genannt.
Sie können unser Referenzmodell nutzen
- Für die Planung und Einschätzung relevanter Themen
- Zur Ausgestaltung Ihrer Migrationsstrategie
- Als Input für die Vorstudie
- Als Basis für ein Migrationsrahmenkonzept
- Zur Planung von einzelnen Tranchen
- Als Hilfestellung für einen ersten „Durchstich“ und weitere Tranchen
- Als Input für das Testvorgehen, aktuarielle Controlling und die Abnahme
Neben erfolgreicher Konzeption und Umsetzung der primären Migrationsthemen ist es für den Projekterfolg der Migration entscheidend, eine klare Vorstellung sowie insbesondere eine einheitliche Beschreibung der Anforderungen an das Zielsystem zu haben.
Wir haben unser Referenzmodell LV-Migration deshalb in Atlassian Confluence so aufgesetzt, dass es integriert mit dem Referenzmodell LV-Bestand (s. https://www.3-a-3.de/aaa-referenzmodell-lv-bestand-wenn-aus-erfahrung-innovation-wird/ ) genutzt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, die Dokumentation ihres Bestandssystems an einheitlicher Stelle um die Besonderheiten aus der Migration ergänzen und sparen hierdurch viel Dokumentations- und Analyseaufwand.
Sie können für die reinen Migrationsthemen das Referenzmodell LV-Migration selbstverständlich auch „stand alone“ nutzen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, dann stehen wir Ihnen sehr gerne als Experte und Ansprechpartner zur Verfügung