In meinem ersten Beitrag habe ich Euch von meinem Abenteuer – der Besteigung des Kilimanjaros als Teil einer Spenden-Kampagne für ACCOSCA – erzählt. Heute möchte ich Euch an meinem Abenteuer teilhaben lassen:
Bildquelle: https://tansania.de/trekking/kilimanjaro/
Es gibt einige verschiedenen Routen auf den Kilimanjaro. Ich habe eine Route gewählt, die zum einen eine geringere Regenwahrscheinlichkeit als andere hatte und zum anderen eine Überquerung des Kibo beinhaltete. Ich gehe nämlich nicht gern den gleichen Weg hin und zurück, da verpasst man m. E. viele schöne Eindrücke. Die gewählte Kikelewa Route haben wir in sieben Tagen – sechs Tage Wanderung und einen Tag Akklimatisierung – absolviert.
Der Aufstieg war auch gar nicht so anstrengend, wie ich es erwartet hatte, wobei ich heute sagen kann, dass rund 80% des Erfolges in der Vorbereitung liegt. Körperlich einigermaßen fit, ein gutes Team und eine gute Ausrüstung sind Voraussetzung für den Aufstieg. Der Rest ist Glück: wir haben gutes Wetter gehabt und die Höhenkrankheit konnte uns auch nicht viel anhaben.
© Manuela von Göler
So sind wir fünf Tage lang gewandert und haben uns stetig hochgearbeitet. Unterwegs hatten wir eine großartige Landschaft, viele schöne Eindrücke, wenig Nieselregen, Spaß an den Wanderungen und spannende Gespräche. Diese Tage waren eine prima Vorbereitung für unseren Gipfeltag, der dann nicht mehr so easy zu bezwingen war.
Gegen Mittag des fünften Tages sind wir im Kibo Camp (dem Base Camp des Kilimandscharos) angekommen und wurden nach dem Mittagessen direkt ins Bett geschickt, damit wir vorschlafen konnten.
Der Aufbruch zum Gipfel begann gegen Mitternacht. Wir sind zunächst 4 Stunden Serpentinen auf Geröll gegangen, d. h. zwei Schritte vor, einen halben zurück. Es war dunkel – wir waren zwar mit Kopflampen ausgestattet, aber wo es genau abwärts ging, hat man nicht gesehen, obwohl wir fast Vollmond hatten. Unsere Trinksysteme waren schneller eingefroren als wir laufen konnten und wir alle hatten so unsere individuellen Herausforderungen. Ich bin gut 30 bis 45 Minuten auf Autopilot gegangen, da mein Kreislauf ausgestiegen war. In einer Pause habe ich dann 5 bis 10 min meine Augen geschlossen und schwuppppp, war ich wieder fit. Die nächsten 2 Stunden mussten wir über Felsen klettern und Schotter überwinden aber als die Sonne sich so langsam zeigte kamen wir am ersten Gipfel, dem Gilmans Point, an.
Nach einer kleinen Pause sind wir weiter zum Stella Point – der zweite Gipfel. Hier haben wir eine Teepause gemacht und sind anschließend zum Uhuru Point – dem höchsten Punkt Afrikas aufgebrochen. Hier waren wir noch einmal eine Stunde unterwegs, bis wir endlich den erlösenden Gipfel um 7:50 am auf 5895 m erreichten. Sonne, Freude, Bilder, Wolken und kaum Schnee 😉
© Manuela von Göler
Nach einer Stunde sind wir wieder abgestiegen, haben im Camp eine Ruhepause eingelegt und sind nachmittags weiter zum nächsten Camp – den Horombo-Hütten gegangen.
Insgesamt hatten wir den Tag eine Gehzeit von ca. 12-14h, mit 1200 m↑, 2200 m↓.
Der Abstieg den nächsten Tag war wiederum recht einfach. Wir mussten uns zwar beeilen, damit wir den Flug am gleichen Tag noch erreichten aber mit ein bisschen Beeilung war das zu schaffen. So sind wir noch abends in das Flugzeug gestiegen, um am nächsten Tag die Konferenz in Simbabwe zu erreichen.
Im dritten Teil der Serie werde ich über die Konferenz von ACCOSCA berichten und ein Fazit für den gesamten Tripp ziehen.